Projekt Mercedes S-Klasse

Kunde Daimler

Format Interaktive Klanginstallation

Leistung
Entwurf und Realisierung drei interaktiver historischer Radiolandschaften der S-Klassen-Jahrgänge 1972, 1978, 1992, abrufbar mit einem Autoradio der jeweiligen Generation
Implementierung der Audio-Renderingsoftware
Audioproduktion
Systemintegration

Status
Realisiert 1999

Display
Premiere beim Pariser Autosalon 1999
Automobilmessen in Bologna, Detroit, Birmingham
IAA Frankfurt

Konzept
Anlässlich der Einführung der 1998er S-Klasse wurde eine interaktive Klanginstallation vorgestellt, die die drei S-Klasse-Vorgängermodelle aus den Jahren 1972, 1979, 1991 anhand originalgetreu nachgestellter Radio-Landschaften, "Radio-Scapes", dieser Jahre präsentiert.

Aus jedem der drei Jahre wurde das seinerzeit aktuelle Autoradiomodell gewählt, die ursprüngliche Elektronik entfernt und die Bedienelemente mit Sensoren versehen, so dass die Information über betätigte Tasten und Drehknöpfe an einen jeweils zugeordneten Audioserver weitergegeben werden konnten.

Für jedes der drei Radios wurden von dataphonic zeit-typische historische Radio-Landschaften entworfen. Pro Jahr wurden drei in Musikprogramm, Nachrichten und Verkehrsmeldungen unterschiedliche Radiosender in jeweils vier Sprachen (deutsch, englisch, französisch, italienisch) implementiert. Über die Bedienelemente der Autoradios wie Stationstasten konnten die Sender direkt angesprungen oder per manueller Senderwahl inklusive passend ein- und ausgeblendetem Rauschen zwischen den Stationen gesucht werden.

Maßgebliche Faktoren für die Materialauswahl waren Hörerprofil, Zeitgeist und Zeitgeschichte. Ein gegebenes Senderprofil wurde mit aus Radioarchiven bezogenen Wortbeiträgen, originalen Nachrichtensendungen (mit Verkehrsmeldungen) sowie einer stilistisch für ein gegebenes landes- und zeittypisches Senderprofil charakteristischen Musikauswahl zusammengesetzt. Die Sendedauer jedes der 36 Sender betrug ohne Wiederholungen acht Stunden.

Die nach Spezifikation des Kunden von dataphonic erstellte Software für die drei Audioserver erzeugte anhand des am Radio per Senderdrehknopf oder Stationstaste gewählten Senders das Radioprogramm. Beim Weiterdrehen zur nächsten "Radiostation" wurde die Musik entsprechend der Drehbewegung kontinuierlich in Rauschen überblendet, um die Illusion eines analogen Radios perfekt zu machen. Wurde ein gerade abgewählter Sender innerhalb einiger Sekunden erneut angewählt, setzte der Audioserver die Wiedergabe an der verlassenen Stelle zuzüglich der inzwischen verstrichenen Zeit fort. Insbesondere bei Nachrichtensendungen trug dieser Kniff maßgeblich zum Realismus der Radiolandschaften bei.

Credits
Triad GmbH Berlin (Projektleitung)